Coiffeur
Hannes Staub
8640 Rapperswil SG
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Geschätzte Kundinnen und Kunden
2022

Zu den bevorstehenden Festtagen ist es mir einmal mehr ein besonderes Anliegen, meinen Weihnachts- und Neujahrsgrüssen ein paar besinnliche Gedanken hinzuzu­fügen – diesmal unter dem Motto:

Jubiläum * 40 – 40 – 50 Jahre *

Zuerst hoffe ich natürlich, dass Sie mit einem Gefühl der Zufriedenheit auf das "davon­eilende" Jahr blicken können – oder ist da noch etwas Verborgenes?

40 Jahre wird mein Sohn Oliver am 9. Dezember 2022 – wie die Zeit vergeht – unglaublich. Der 9. Dezember 1982 war für mich ein besonderer Tag. Gerade einmal 24 Jahre alt und bereits Papa, das ist schon herausfordernd. Oliver hat mich viel im Geschäft besucht, was mich immer sehr freute, trotz Durcheinander, das er anrichtete und Mitarbeiter, die er als kleiner Knirps schon mal überforderte. Kunden nahmen ihn aus dem Laufgitter, sangen ihm Lieder vor, verwöhnten und beruhigten ihn. Heute ist der Knirps ein gestandener Mann, 187 cm gross und 105 Kilogramm schwer. Was uns heute verbindet? Viele Stunden mit philosophieren.

40 Jahre bin ich selbständig am 7. Januar 2023. Rückblickend waren diese Jahre verbunden mit vielen Hochs, einigen Tiefs und vor allem ständig neuen Herausforderungen. 16 der 40 Jahre arbeitete ich in Stäfa, 24 Jahre in Rapperswil mit einem kurzen Abstecher nach Bubikon. Zu Spitzenzeiten waren wir 10 Mitarbeitende in Stäfa. Rund 25 Lehrlinge genossen meine Ausbildung. Als Coiffeur Meister organisierte ich nebenbei die Aufgaben zu den Zwischenprüfungen. Mein erstes richtiges Tief? – als ich mein Geschäft infolge Scheidung schliessen musste. Nicht verzagen, das war mein Motto und 1986 war ich einer von ganz wenigen in der Schweiz, der sich einen Toshiba Laptop mit einem Coiffeur Programm anschaffte. 24000 Franken hat das Ding gekostet – kaum zu glauben, aber das Teil war in 4 Jahren amortisiert. Die Buchhaltung und das Erstellen von Statistiken von Hand kosteten damals pro Jahr 7000 Franken. Mit meinem Laptop konnte ich alles selbst vorbereiten und die Kosten des Buchhalters beliefen sich noch auf 1200 Franken pro Jahr. Hinzu kam, dass ich die Daten jeden Abend zur Verfügung hatte und so schnell und vorausschauend auf die Geschäftsentwicklung reagieren konnte. Der Laptop war nebst Farben, Shampoos, Bürsten, Kämmen, usw. mein wichtiger Begleiter von 1986 bis 2000. Eine Investition, die sich bezahlt gemacht hat.

Mitarbeitergespräche fanden bei mir monatlich statt. Es herrschte eine offene, faire Kommunikation. Das war für viele Mitarbeitende Neuland und ich musste sie alle zuerst motivieren und ihnen das Gefühl geben, dass sie Teil des Coiffeur Salons sind und Ihre Wünsche und Anregungen ernst genommen werden, denn mir war der Erfolg des ganzen Teams wichtig.

Der grösste Flop war die Filiale in Hombrechtikon und der Umstand, dass eine Mitarbeiterin im Jahr 1990 unbedingt die Geschäftsführung übernehmen wollte.  Die Immobilienkrise machte auch vor unserer Türe nicht Halt. Die Mieten verdoppelten sich, die Mitarbeiterin verlor ihren Mut, aber die Geschäftsverträge waren alle schon unterzeichnet. Ich kam mit einem blauen Auge davon, konnte einen Teil des Geschäfts untervermieten und den Rest nach 2 Jahren ebenfalls abgeben.  

In den darauffolgenden 24 Jahren in Rapperswil habe ich mich zurückgezogen und voll auf meine Kreativität konzertiert.

50 Jahre als Coiffeur am 1. Mai 2023 und zugleich werde ich 65 Jahre alt. Für mich im Moment unfassbar.

Im September 1972 war ich 14 Jahre alt. Mein Realschullehrer Max Gohl liess mich wissen, dass ich nach 1 ½ Jahren Fensterplatz zu neuen Ufern aufbrechen und mir eine Lehrstelle suchen soll, denn das 3. Realschuljahr bei Lehrer Max Dänliker würde mich bloss überfordern. Ich sei zwar in Geometrie und Zeichnen einer der besten Schüler, aber dummerweise sei mein Fensterplatz im neuen Schuljahr schon vergeben. Heute weiss ich – Haareschneiden ist reine Geometrie!

Da stand ich nun und wusste nicht weiter. Also zuerst einmal das Gespräch mit den Eltern suchen und ihnen klarmachen, dass ich eine Lehrstelle brauche. Mach dich auf die Socken und finde eine Lehrstelle, das war die Reaktion meiner Eltern. Auf die Frage, was ich lernen möchte, antworte ich «Koch». Und damit wurde ich in die Erwachsenenwelt katapultiert.  
Im Oktober 1972 spielte ich mit Freunden Eishockey auf der Kunsteisbahn in Wetzikon. Einer war etwa 10 Jahre älter als ich und von Beruf Coiffeur. Er schwärmte von seinem Beruf, dass man selbständig arbeiten kann, dass es cool ist, Frauen zu bedienen, dass es gutes Trinkgeld gibt, wenn man seinen Charme einsetzt. Das waren viele Informationen für mich, die ich erst einmal verarbeiten musste. Eines war mir aber sofort klar – ich musste Frauenversteher werden.

Nach einer Schnupperlehre bei einem Coiffeur im November 1972, unterschrieb ich kurze Zeit später einen Arbeitsvertrag und begann meine Lehre als Coiffeur am 1. Mai 1973. Von den Frauen bekam ich viele Komplimente und erkannte, dass dieser Beruf wie für mich gemacht war. Die Abschlussprüfung im Damenfach nach 3 Jahren habe ich mit Bravour bestanden, den praktischen Teil als Bester in der Schweiz mit Note 5.8. Da ich aber in der Gewerbeschule wieder einen Fensterplatz hatte und berufsbedingt mit 16 Frauen zusammen lernte, schlug sich das verständlicherweise auf die Note des theoretischen Teils nieder. Die Gesamtnote war dann eine runde 5.0. Ich war damit zufrieden, musste mir aber eingestehen, dass ich wohl doch zu viel im Ausgang und mit Frauen unterwegs war. Ein Jahr später dann die Gesamtnote 4.8 im Herrenfach.

Nach bestandener Meisterprüfung konnte ich mich im Alter von 25 Jahren voll und ganz auf meine Kreativität konzentrieren. Ich besuchte regelmässig während 35 Jahren die top Haarschneide Seminare in Barcelona bei LLongueras. Das waren wunderschöne Höhepunkte in meinem Leben. Der Austausch mit gleichgesinnten Berufskollegen, das feine Essen, die guten Weine, all das gehörte zu den Seminaren dazu. Das Nachtleben haben wir natürlich auch genossen.

Seit 2018 bin ich an der Kluggasse 8 in Rapperswil. Ich geniesse es, den Tag mit einem Espresso oder Cappuccino zu beginnen, den Passanten zuzusehen, mit Geschäftsnachbarn zu diskutieren und philosophieren. Das Allerwichtigste ist meine langjährige Stammkundschaft. Mit vielen treffe ich mich auch ausserhalb des Salons, sei es zu einem Essen, oder nach Ladenschluss am Abend zum Apéro. Das ist nicht selbstverständlich und für mich immer eine grosse Freude.  

Eine ebenso schöne und lehrreiche Zeit und für mich eine persönliche Bereicherung waren die 4 Jahre mit Abendvorlesungen am C.G. Jung-Institut in Küsnacht.

Im Diesen Sinne bedanke ich mich von Herzen bei meinen Stammkunden, denn einige darf ich schon 30 bis 40 Jahre betreuen. Mit Stammkunden arbeite ich besonders gern, man kennt sich, man weiss, was der Kunde wünscht, und ab und zu darf ich mich auch wieder künstlerisch ausleben.

Für Samstag, 10. Juni 2023 plane ich einen Apéro. Ich werde Sie rechtzeitig informieren, ob meine Planung aufgeht, denn man weiss ja nie, was alles dazwischenkommt.

Schöni Wiehnacht und vieli schöni, positivi, glücklichi Moment im neue Jahr 2023.

Für Ihre Kundentreue bedanke ich mich sehr herzlich!

Der Wunschdenker
Hannes Staub  info@coiffeur-hannes.ch  
Kluggasse 8 8640 Rapperswil SG
Kluggasse 8 8640 Rapperswil SG
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